Das Amazon-Streik-Bündnis gründete sich 2013 anlässlich der ersten Streiks bei Amazon-Leipzig. Ziel war es die Beschäftigten gemeinsam zu organisieren, um für bessere Löhne und Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Ende 2015 riefen sie zu einem bundesweiten Konsument*innenstreik auf, mit dem der ökonomische Druck erhöht werden sollte. Dieser geht in seiner Form auf die Spezifizität der Arbeitsweise von Amazon ein.
Dies ist kein Boykott… Aufruf zum Konsument*innenstreik!, Flugblatt
Claudia Aradau ist Dozentin im Fachbereich War Studies am King’s College, London, und im Herausgeber_innenkollektiv des Magazins Radical Philosophy. In „Politics of Catastrophe: Genealogies of the unknown“ wie auch in der von ihr herausgegebenen Zeitschrift Security Dialogue beschäftigt, sie sich mit grundlegenden Kritiken staatlicher Sicherheitspolitiken und dem Wechsel von Fragen der Reproduktion zu denen der Infrastruktur.
The Signature of security. Big data, anticipation, surveillance, Aufsatz
Rachel Baker ist eine Netzwerkkünstlerin, die an der einflussreichen irational.org beteiligt war. Ihre künstlerische Praxis erforscht Techniken, die im Marketing angewandt werden, um Daten zu sammeln und zu verbreiten. Sie hat u.a. an der London School of Economics und der Leuphana Universität Lüneburg gelehrt und bei BBC New Media als Entwicklerin gearbeitet. Netzwerke aller Art sind Locations für Bakers öffentlich und privat verteilte Kunstpraxis.
Temps of the World Unite, Gif
Kendra Briken ist Dozentin für Human Resource Management of University of Strathclyde, Glasgow. Sie forscht zu den Veränderung der Arbeitswelt im Zusammenhang mit neuen Technologien. Sie ist außerdem Mitglied des Instituts Solidarische Moderne, dass dialogisch Alternativen zum Neoliberalismus entwickeln will.
Kognitiver Kapitalismus, gemeinsam mit Paul Thompson, Artikel
Capulcu (türkisch für „Nichtsnutze“) ist eine Gruppe technologie-kritischer Aktivist*innen und Hacktivist*innen. Sie arbeiten zum einen praktisch daran sich dem digitalen Zugriff, den sie als technologischen Angriff verstehen, zu entziehen. Gleichzeitig bleiben sie nicht bei digitaler Selbstverteidigung stehen, sondern unterziehen
in ihren Texten die Digitalisierung einer grundlegenden Analyse und Kritik.
Facebook the Conqueror, Artikel
Hans-Christian Dany ist Autor und Künstler aus Hamburg. In mehreren Essays hat er sich mit Kybernetik, Kontrollgesellschaft und einem möglichen befreiten Morgen beschäftigt. Dany sieht den kybernetischen Regelkreis und sein Feedbacksystem als Bild für gegenwärtige Kontrolle und Kommunikation. Widerstand gegen eine solche Konstellation könne dementsprechend nur über den Entzug und Verweigerung funktionieren, indem wir zu Idiot_innen würden.
Warum ich Idiot werden will, Artikel
Timo Daum ist Entwickler und lehrt u.a. an der HTW Berlin und der BTK Hamburg. Außerdem gestaltet und kuratiert er audiovisuelle Medienkunst. Er forscht und veröffentlicht vor allem zu digitalen Ökonomien und Onlinetechnologien. Für Das Filter schreibt er an der fortlaufenden Reihe Understanding Digital Capitalism, die in Themen wie z.B. Waren und Geschäftsmodelle der Plattformökonomie, Arbeitsverhältnisse der „Informationsgesellschaft“ oder Kalifornische Ideologie einführt.
Understanding Digital Capitalism, Artikelserie
Helmut Dunkhase ist Mathematiker und lebt in Berlin. Er beschäftigt sich u.a. mit der politischen Ökonomie des Kommunismus und planwirtschaftlichen (Rechen-)Methoden. Als Herausgeber und Übersetzer ist es ihm zu verdanken, dass 2006 das Buch „Towards a new socialism“ von Paul Cockshott und Paul Cottrell auf deutsch erscheinen konnte.
Planwirtschaft im 21. Jahrhundert, Vortrag
Das Kollektiv Kitchen Politics ist Herausgeberin einer gleichnamigen Buchreihe, die sich als queerfeministische Intervention in Diskussionen und Kämpfe um reproduktives Arbeiten im Kapitalismus des 21. Jahrhunderts versteht. Der 2015 erschienene Band Sie nennen es Leben, wir nennen es Arbeit beschäftigt sich dabei insbesondere mit dem globalen Markt für Biotechnologie und Reproduktionsmedizin sowie mit der Frage welche Formen von Kritik und Widerstand auf diese Arbeitsverhältnisse und deren spezifische Inwertsetzung von Körpern reagieren können.
Bottom up!, Artikel
Tomasz Konicz ist Journalist und Buch-Autor. Konicz bestimmt den Kapitalismus und seine Krisen aus der Weltmarktkonkurrenz im 21. Jahrhundert heraus. Dabei fokussiert er insbesondere das Verhältnis von Neoimperialismus und Weltmarkt. Von ihm ist erschienen „Kapitalkollaps: Die finale Krise der Weltwirtschaft“ (2016).
Anatomie einer Liquiditätsblase, Artikel
Dagmar Fink ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin und beschäftigt sich mit Cyborgfiguren und queeren Weiblichkeiten, Science Fiction und Technowissenschaften. Sie hat an verschiedenen deutschsprachigen Universitäten gelehrt, ist Lektorin und Teil des queerfeminstischen Übersetzungskollektivs gender et alia, außerdem Mitbegründerin des österreichischen Verbands feministischer Wissenschaftlerinnen.
Wir sind die Borg. Cyborgs queer gelesen, Artikel
Seb Franklin ist Dozent für Neuere Literatur am King`s College London. Franklin versteht die Grundlagen der Digitalisierung als kulturelle Logik des Kapitalismus, die ihren Ausgangspunkt im 19. Jahrhundert hat. Vor diesem Hintergrund entwickelt Franklin Kontrolle als das vorherrschende Epistem unserer Zeit, dem die Organisierung von Arbeit, Subjektivität und Zusammenleben untergeordnet wird. Zuletzt erschien von ihm „Control. Digitality as Cultural Logic“ (2015).
Figuring the Nerves of Economy, Vortrag
Freundinnen und Freunde der klassenlosen Gesellschaft ist eine kommunistische Gruppe aus Berlin. Gemeinsam mit der Gruppe eiszeit (Schweiz) und la banda vaga (Freiburg) geben sie seit 2007 die Zeitschrift Kosmoprolet heraus, in der sie sich bemühen eine Analyse der gegenwärtigen Klassengesellschaft zu entwicklen. Sie setzen sich unter anderem mit marxistischen Diskussionen zur Produktivkraftentwicklung und der Entstehung eines so genannten surplus proletariats auseinander.
Proletarische Bewegung und Produktivkraftkritik, Kommentar
Christian Frings lebt und arbeitet in Köln als Autor, Übersetzer und Aktivist. Er beschäftigt sich vor allem mit globalen Klassenkämpfen und der Marxschen Kritik der politischen Ökonomie. Im Sammelband „Was tun mit Kommunismus?!“ (Münster 2013) schrieb er den Beitrag Das Kapital – die entfremdete Form der Kommune aus sieben Milliarden.
Über Operaismus und zur Kritik des Sozialstaats, Radiovortrag
Geert Lovink, Gründungsdirektor des Institute of Network Cultures, ist ein niederländisch-australischer Medientheoretiker und -kritiker. Er ist der Gründer von Internet-Projekten wie nettime and fibreculture. Seine letzten Bücher tragen Titel wie „Dark Fiber“ (2002), „Uncanny Networks“ (2002) und „My First Recession“ (2003).
Wem läuft die Netzavantgarde nach, Herr Lovink, Interview
Rüdiger Mats promovierte zur Ökonomie des Realsozialismus und veröffentlicht regelmäßig zu linken Politikkonzepten und zur Idee, Organisierung und historischen Defensive des Kommunismus. Er war bis 2016 Mitglied der kommunistischen Gruppe „the future is unwritten“ aus Leipzig.
Butter bei die Fische. Zur Debatte um einen neuen Sozialismus, Artikel
Sandro Mezzadra ist Professor an der Universität Bologna. Mezzadra analysiert Logistik als zentralen Ausdruck des Kapitalismus im 21. Jahrhundert. Damit dient Logistik dazu, die Funktionsweise des gloablen Kapitalismus, sowie seine Schwächen zu verstehen. Zusammen mit Brett Neilson veröffentlichte er „Border as Method. The Mulitplication of Labor“ (2013).
Operations of Capital, Aufsatz
Out of the woods ist ein Kollektiv, dass auf seinem Blog den Klimawandel zum Ausgangspunkt kritischer Investigationen nimmt und dabei Antikapitalismus und Ökologie zusammendenkt
Human Nature. A review of Jason W. Moore´s book on world-ecology, Rezensionsessay
Matteo Pasquinelli ist Philosoph und Gastprofessor für Medientheorie an der HfG Karlsruhe. Er hat u.a. die Anthologien „Gli algoritmi del capitale“ (2014) und „Alleys of Your Mind. Augmented Intelligence and ist Traumas“ (2015) herausgegeben. Er scheibt über die Algorithmisierung von Leben und Denken in der Gegenwart.
The Eye of the Algorithm. Cognitive Anthropocene and the Making of the World Brain, Aufsatz
Johannes Paul Raether ist ein Berliner Performancekünstler der Drag-Avataras erschafft, in denen sich Utopie und Katastrophe des kapitalistischen Mensch-Technik-Verhältnisses materialisieren. Präsentationen u.a. im KW Institute for Contemporary Art, Berlin, dem Künstlerhaus Stuttgart, der Transmission Gallery Glasgow und aktuell im Kunstpalais Erlangen. So untersucht die Weltheilungshexe Protektorama unsere Obsession für Smartphones, während sich Transformella mit Reproduktionstechnologien beschäftigt, reale Orte ihrer Industrialisierung aufsucht und sich einer emanzipatorischen Aneignung im Repro-Techno-Tribe widmet.
One of her sisters, Interview
Für das Re_vision Medienkollektiv aus Bielefeld ist die Beschäftigung mit Medien und Technik kein bloß theoretisches Unterfangen. Neben Diskussionen über mögliche Zukünfte, gegenwärtige technologische Versprechen und Akzelerationismus bauen die Kollektivmitglieder selbst Roboter, dokumentieren oder unternehmen künstlerische Interventionen. Derzeit arbeiten sie an einem 2017 erscheinenden Sammelband, welcher sich als kritische Befragung von Perspektiven auf Technologieanwendung und -entwicklung in linken Politiken versteht.
The machine to be the other. Virtual reality, body swap narratives and reinforcements of heteronormative gender matrix, Essay
Nina Scholz lebt als Journalistin in Berlin. Sie ist Herausgeberin des HATE Magazin und schreibt unter anderem für Der Freitag, Jungle World, die tageszeitung, Frankfurter Rundschau oder Missy Magazin über digitalen Wandel, soziale Bewegungen sowie Pop-Kultur. Ihr Buch „Nerds, Geeks und Piraten. Digital Natives in Kultur und Politik“ ist 2014 im Bertz und Fischer Verlag erschienen.
Die „Kalifornische Ideologie“ und die Linke, Essay
Ana Teixeira Pinto schreibt ihre Dissertation an der Humboldt Universität zu Berlin und publiziert als Kunstkritikerin und -theoretikerin, u.a. in e-flux, Frieze/de oder Texte zur Kunst. Fokus ihrer Arbeit sind die Transformation des Sozialen – etwa von Körper, Zuhause und Stadt – durch Digitalisierung und Finanzialisierung. Dabei diskutiert sie künstlerische Positionen, die einen Ausblick auf sehr gegenwärtige Zukünfte, auf Kontrolle aber auch Widerstand des Subjekts-als-User geben.
Home Alone. On art, architecture, and domestic effects of digitalization, Artikel
Andrea Vetter promoviert derzeit nach einer Ausbildung als Journalistin an der Humboldt Universität zu Berlin zum Begriff der konvivalen Technik. Sie war für Attac Programmkoordinatorin der Konferenz Jenseits des Wachstums?! (Berlin, 2011) und hat die Vierte internationale Degrowth-Konferenz (Leipzig, 2014) mitorganisiert.
#Degrowth – Wachstumskritik und konviviale Technik, Videointerview
Carolin Wiedemann ist Soziologin und freie Journalistin. Sie schreibt u.a. für das Feuilleton der FAS, Spiegel Online, analyse&kritik und missy magazine über Kontrollgesellschaften, Utopien, Migration und Protest. Ihre Doktorarbeit zu neuen Formen von Kollektivität und Widerstand erscheint in Kürze im transcript Verlag.
Weggebeamt. Warum virtuelle Realität 2015 wieder das nächste große Ding wurde, Zeitungsartikel